Psychische Probleme in den Wechseljahren: Angsterkrankungen, Depressionen und Stimmungsschwankungen – und Wege aus der Krise

Die Wechseljahre (Klimakterium) sind eine natürliche Lebensphase im Leben einer Frau, in der sich der Hormonhaushalt drastisch verändert. Diese hormonellen Schwankungen können nicht nur körperliche Symptome wie Hitzewallungen und Schlafstörungen verursachen, sondern auch das psychische Wohlbefinden beeinflussen. Zu den häufigsten psychischen Problemen in den Wechseljahren zählen Angsterkrankungen, Depressionen und starke Stimmungsschwankungen.

In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick darauf, warum diese psychischen Probleme während der Wechseljahre auftreten und welche Wege es gibt, aus dieser Krise herauszufinden. Basierend auf wissenschaftlichen und medizinischen Quellen möchte ich Ihnen konkrete Hilfestellungen bieten.

Warum treten psychische Probleme in den Wechseljahren auf?

Die hormonellen Veränderungen während der Wechseljahre betreffen vor allem die sinkenden Spiegel von Östrogen und Progesteron. Diese Hormone haben neben ihrer Rolle im Fortpflanzungssystem auch einen direkten Einfluss auf das Gehirn und die Stimmungslage. Östrogen spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin, die für unser Gefühl von Wohlbefinden und Glück verantwortlich sind. Ein Rückgang des Östrogens kann also zu einer Abnahme dieser stimmungsaufhellenden Stoffe führen und emotionale Probleme begünstigen.

Angsterkrankungen

Angsterkrankungen sind in den Wechseljahren weit verbreitet. Studien zeigen, dass Frauen, die sich in dieser Lebensphase befinden, ein erhöhtes Risiko haben, an Angstzuständen zu leiden . Das Gefühl der Unsicherheit und Furcht kann sich auf den Alltag auswirken und zu Herzrasen, Unruhe und Schlaflosigkeit führen.

Depressionen

Eine wissenschaftliche Untersuchung der National Institutes of Health (NIH) fand heraus, dass Frauen in den Wechseljahren doppelt so häufig Depressionen erleben wie in jüngeren Jahren . Diese Depressionen können sich durch Antriebslosigkeit, tiefe Traurigkeit und Verlust des Interesses an täglichen Aktivitäten bemerkbar machen.

Stimmungsschwankungen

Die Wechseljahre bringen oft starke und unvorhersehbare Stimmungsschwankungen mit sich. Eine Minute fühlt man sich gut, die nächste ist man grundlos reizbar oder wütend. Dies kann frustrierend sein – für die betroffenen Frauen genauso wie für ihre Angehörigen. Laut Studien sind diese Stimmungsschwankungen häufig auf den schwankenden Hormonspiegel zurückzuführen, aber auch Schlafstörungen und Stress können dazu beitragen.

Wie kann man psychische Probleme in den Wechseljahren bewältigen?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, psychische Probleme während der Wechseljahre zu behandeln. Von medizinischen Therapien bis hin zu alternativen Ansätzen – es ist wichtig, dass jede Frau den Weg findet, der am besten zu ihr passt.

Hormontherapie (HRT)

Die Hormontherapie (HRT) mit bioidentischen Hormonpräparaten kann eine Option sein, um die Symptome der Wechseljahre zu lindern. Sie hilft, die sinkenden Hormonspiegel auszugleichen und kann dadurch auch die psychischen Probleme verbessern. Studien zeigen, dass eine HRT besonders wirksam bei der Bekämpfung von Depressionen und Angstzuständen ist, die durch Östrogenmangel und Progesteronmangel verursacht werden. Eine sorgfältige Absprache mit einem Facharzt ist unerlässlich.

Psychotherapie

Eine der bewährtesten Behandlungsformen für psychische Probleme ist die Psychotherapie. Sie hilft Frauen, negative Denkmuster zu erkennen und durch positivere Gedanken zu ersetzen. Studien belegen, dass Psychotherapie besonders effektiv bei der Behandlung von Angstzuständen und Depressionen ist. Durch das Erlernen von Bewältigungsstrategien können Frauen besser mit den Herausforderungen der Wechseljahre umgehen.

Achtsamkeit und Stressmanagement

Stressbewältigungsstrategien wie Achtsamkeit, Meditation oder Yoga können ebenfalls hilfreich sein. Diese Techniken zielen darauf ab, den Geist zu beruhigen und die emotionale Stabilität zu fördern. Eine im Journal of Midlife Health veröffentlichte Studie zeigte, dass regelmäßige Achtsamkeitspraktiken die Symptome von Depressionen und Ängsten reduzieren können.

Sport und Bewegung

Körperliche Aktivität kann Wunder wirken. Regelmäßige Bewegung setzt Endorphine frei, die als natürliche „Glückshormone“ bekannt sind und dazu beitragen, die Stimmung zu verbessern. Ob Spaziergänge in der Natur, Schwimmen oder Yoga – jede Form der Bewegung kann helfen, den Geist zu beruhigen und Depressionen und Angstzustände zu lindern.

Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel

Eine ausgewogene Ernährung kann ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf das emotionale Wohlbefinden haben. Bestimmte Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und Magnesium sind bekannt dafür, die Gehirnfunktion zu unterstützen und Depressionen zu lindern. Studien haben gezeigt, dass Frauen, die auf eine gesunde Ernährung achten, seltener an Depressionen leiden.

Soziale Unterstützung

Schließlich ist soziale Unterstützung von großer Bedeutung. Der Austausch mit Freundinnen oder der Beitritt zu Selbsthilfegruppen kann dabei helfen, sich weniger isoliert zu fühlen. Auch das Gespräch mit einem Partner oder einem engen Familienmitglied kann Trost spenden und die emotionale Last erleichtern.

Fazit

Die Wechseljahre sind eine herausfordernde Zeit, insbesondere wenn psychische Probleme wie Angstzustände, Depressionen und Stimmungsschwankungen hinzukommen. Doch es gibt Hoffnung: Mit einer Kombination aus medizinischer Behandlung, Therapie, Selbstfürsorge und sozialer Unterstützung können diese Herausforderungen bewältigt werden. Jede Frau sollte dabei die Methoden finden, die für sie persönlich am besten geeignet sind. Das Wichtigste ist, dass Sie sich Hilfe suchen und offen über Ihre Probleme sprechen – denn niemand sollte diese Phase allein durchstehen müssen.

Quellen:

1. Psychological Impact of Menopause, American Psychological Association, 2020.

2. National Institutes of Health, Depression and Anxiety During Menopause, 2021.

3. Menopause and Mood Swings, The Menopause Society, 2022.

4. The Effect of Hormone Therapy on Mood Disorders, Journal of Women’s Health, 2019.

5. Mindfulness for Midlife Anxiety, Journal of Midlife Health, 2021.

6. Exercise and Depression: A Meta-analysis, Clinical Psychology Review, 2020.

7. Nutritional Impact on Depression during Menopause, Nutrients Journal, 2021.

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